Von der Gestaltung und dem Inhalt her gut
gemacht, ich hätte mir nur ein paar Bilder, Stiche als Ergänzung der Handlung
gewünscht, z.B. das vom Eppelein auf der Burg kurz vor den Sprung, das wir aus
dem Lesebuch der Nachkriegszeit kannten und bestaunten. Auch etwas mehr
Erzählstil eventuell, aber der Autor ein Journalist, hat akribisch und
chronologisch genau alle Details nach Sachgebieten, bestimmten Themen
aufgelistet und so eine Art Nachschlagewerk über den Eppelein geschaffen. Im
Vorwort heißt es: “Mit seinem tollkühnen Sprung über die Nürnberger Burgmauer
und den weitklaffenden Graben ist er auch nach 700 Jahren noch in aller
Erinnerung: Eppelein von Gailingen, Nürnbergs „abgesagter Feind“, der in
Romanen, phantasievollen Berichten, zahlreichen Gedichten, ja sogar nach einer
Volksoper, der wildeste und gefährlichste der Raubritter gewesen sein soll, die
im Spätmittelalter der freien Reichsstadt zugesetzt haben“.
Bei Wikipedia findet man weitere Infos zu Eppelein und ein Bild, das ihn im Gefängnis zeigt. Im Grunde kämpfte der Eppelein gegen das Verkommen des Ritterstandes in Armut und gegen die zunehmende Macht der Fürsten und Städte. Werner Schoger schreibt: “ Eppelein überfällt Wagenzüge, legt sogar in der Stadt Brand, erpresst Lösegeld, betreibt Straßenraub, und seine Händel mit den verhassten „Pfeffersäcken“ finden kein Ende. Dabei ist Eppelein von keckem Übermut, von schnellem Witz, ist pfiffig und hinterlistig, erweist sich als Meister der Waffen und ist im Sattel unschlagbar. Doch diesen Ritter aus der üppig wuchernden Sage hat es nie gegeben“.
Bei Wikipedia findet man weitere Infos zu Eppelein und ein Bild, das ihn im Gefängnis zeigt. Im Grunde kämpfte der Eppelein gegen das Verkommen des Ritterstandes in Armut und gegen die zunehmende Macht der Fürsten und Städte. Werner Schoger schreibt: “ Eppelein überfällt Wagenzüge, legt sogar in der Stadt Brand, erpresst Lösegeld, betreibt Straßenraub, und seine Händel mit den verhassten „Pfeffersäcken“ finden kein Ende. Dabei ist Eppelein von keckem Übermut, von schnellem Witz, ist pfiffig und hinterlistig, erweist sich als Meister der Waffen und ist im Sattel unschlagbar. Doch diesen Ritter aus der üppig wuchernden Sage hat es nie gegeben“.
So beginnt der Autor Werner Schoger das nun erschienene
Buch, das sich mit dem Leben dieses legendären Raubritters befasst von dem uns
Kindern gesagt wurde, er stamme aus Gailnau bei Rothenburg ob der Tauber. Da
war er auch und soll der Sage nach eine Burg gehabt haben von deren verfallenen
Resten noch unterirdische Gänge bis nach Waltersdorf und Diebach führen sollen.
Aber die Vermischung der verschiedenen Namen der Geschlechter wie: Gailing,
Geiling, Gailink, Geyling und die vielen Stammsitze, scheinen der Grund zu sein
für die Verwirrung und die vielen Deutungsweisen über diesen Ritter. Der Autor
Werner Schoger hat einiges
zusammengetragen und richtig gestellt in seinem Buch " Raubritter Eppelein
von Gailingen und seine Zeit ". Ein Leben zwischen Dichtung und Wahrheit. 2008
im Degener Verlag Insingen erschienen, mit ca. 200 Seiten und einigen farbigen
und schwarz-weißen Abbildungen, im
Festeinband unter ISBN: 978-3-7686-9314-1 zu beziehen im Handel oder auch Online beim Verlag. Ein Newsletter mit den Neuerscheinungen kann
ebenfalls im Internet auf der Website des Verlags abonniert werden. Foto: Buchtitel, Cover.
Wie man nun erfährt, ist das historisch belegbare Vorbild
des Eppelein von Gailingen der Eckelein Gailing, dessen Geschlecht im 14. Jahrhundert
in Röllinghausen und Illesheim unweit von Windsheim ansässig war und der
vermutlich um 1310/11 auf Burg Wald bei Gunzenhausen geboren ist. Nun,
Röllinghausen an der Aisch war die Stammburg der Gailings, in der der ’Eppele’
seine Kindheit verbracht hat. Zum Eppelein Festspiel geht’s hier. Und man liest
im Buch und das wird durch Urkunden, die ihn als Zeugen in Rechtsgeschäften
ausweisen belegt, sie benennen ihn als Bürgen, geben Kunde von Belehnungen mit
Land, Höfen und Zehnten. So genau hatte man das bisher nicht gewusst und
wahrgenommen, die Fakten weniger gekannt. Überhaupt ist das Geflecht schwer zu
durchschauen, der Eppelein der Sage und der Eckelein der Geschichte kann nur
durch Vergleichen der Fakten einigermaßen verständlich werden. Wie Werner
Schoger berichtet, kommt es 1369 dann zu einem gewaltsamen Bruch in diesem
geordneten Lebenslauf. Eckelein Gailing wird wegen einer Gewalttat vom
Nürnberger Landgericht in die Acht geschrieben. Er kann sich daraus nicht mehr
lösen, wird dann zwölf Jahre lang gehetzt und gejagt, vom Nürnberger Burggrafen
verfolgt, ficht als Vasall der Hohenlohe bei deren Fehde gegen den Nürnberger
Fürsten, wird aber im Friedenschluss 1375 vom Lehnsherrn preisgegeben. Sechs
Jahre noch, bis 1381, währt der Widerstand des Eckelein. Dann wird er ergriffen
und am 15. Mai in Neumarkt in der Oberpfalz grausam hingerichtet.
Ein Link zu den Eppelein Festspielen: http://www.eppelein-festspiel.de/
Ein Link zu den Eppelein Festspielen: http://www.eppelein-festspiel.de/
"Sie hatten ihn gefangen, mit Spießen und mit Stangen, den
Gailingen von Eppelein, das war ein Jubeln und ein Schrein....," so beginnt ein
beliebtes Gedicht über den berühmten Raubritter Eppelein von Gailingen, das wir
in der Schule lernten und gerne aufsagten. Nun, Eckelein Gailing tat etwas
gegen Unrecht und gegen die Ausbeutung der unteren Schichten, er hat sich
vergeblich gegen Unrecht und lawinenartig wachsende Fürstenmacht gestemmt. Das
hat ihn wahrscheinlich so beliebt gemacht. Gut im Sattel musste er sein, um
seinen weitverteilten Besitz zu halten und ganz schön rumgekommen ist er in
Franken von Illesheim über Windsheim, Seinsheim, Stettberg, Erlbach/Herrieden
bis Gunzenhausen, Ellwangen. So an die 100 Km in der einen und ca. 50 Km in der
anderen Richtung. Weil der Illesheimer Stammsitz größer war als der in
Röllinghausen, lebten die Gailings meist da und eine Tochter Dorothea des
letzten Gailing heiratete den Götz von Berlichingen, den Ritter mit der
eisernen Faust. Das Gedicht und Beschreibungen zu Eppelein, sowie die Esskultur
des Mittelalters findet man bei Ritteressen.de. In der fränkischen
Ritterschaft, bei seinen adligen Zeitgenossen, hat Eckelein Unterstützung und
Hilfe gefunden. “Es ist schon aufregend mitzuerleben, wie aus diesem Eckelein
Gailing der Eppelein von Gailingen der Sage geworden ist“, meint der Autor und
“wie der auf seinem ständischen Fehderecht fußende Ritter zum dreisten,
raubenden Schnapphahn umgedichtet wird und wie sich der zollersche Burggraf aus
seiner üblen Rolle stiehlt und die Stadt Nürnberg bereitwillig, geradezu
kokett, in diese hineinschlüpft“.
Foto: Das Wappen der Ritterfamilie Gailing. © Degener-Verlag und ein Link zur Website: http://www.degener-verlag.com/
Foto: Das Wappen der Ritterfamilie Gailing. © Degener-Verlag und ein Link zur Website: http://www.degener-verlag.com/
Die Geschichte des Eppelein hat schon was, zieht jeden in
seinen Bann und der Gang auf die Nürnberger Kaiserburg, um den Hufabdruck in
der Sandsteinmauer zu sehen und mit den Fingern abzutasten ist immer wieder ein
Erlebnis, auch nachdem man weiß dass der Sprung nie stattfand. Allein die
Vorstellung dass es so gewesen sein könnte, reicht aus um die Fantasie voll
spielen zu lassen, in Romantik zu träumen. Bewundernd staunt man, wie der
Eppelein gefesselt und aufs Pferd gebunden vom Galgen auf die Mauer und über
den unheimlich breiten Graben in die Freiheit springen konnte. Ein Beitrag über
den Fränkischen-Ritter im Weblog Rothenblog mit etwas fränkischem Einschlag.
Neu war mir auch, dass der Eppelein ja bis zu seinem 60sten Lebensjahr ein
friedlicher, untadeliger Ritter war, dann in die Acht kam und mit 66 Jahren
erst zum verwegenen Raubritter wurde. Ein Volksheld und ein verwegener Reiter,
der mit seinen wahnwitzigen Reiterstücken bei Fluchten zu einem Teufelsreiter
gemacht wird. Noch vor seiner Ergreifung und Gefangennahme überspringt er acht
längs aufgestellte Heuwagen, bleibt am neunten hängen und stürzt. Es gibt viele
Rätsel und fehlende Belege um das Leben des Eckelein, die auch der Autor nicht
restlos klären kann. Aber jetzt weiß man etwas mehr über die Hintergründe, die Familiengeschichte
und die politischen Verhältnisse jener Zeit, nachdem man das Buch gelesen hat
und ich kann es jedem an Geschichte interessierten und Eppelein-Fan
empfehlen.
Ein Link zur Familie Geiling und den Treffen: http://www.geilings.com/ und zu einer Fränkischen Variante im Blog
Ein Link zur Familie Geiling und den Treffen: http://www.geilings.com/ und zu einer Fränkischen Variante im Blog
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